Wärme an die Leute bringen

Gerade jetzt, wo die existenzielle Unsicherheit wächst, muss es mehr soziale Angebote geben

  • Claudia Krieg
  • Lesedauer: 2 Min.

Wenn es kalt wird im Herbst und im Winter, brauchen alle Menschen Wärme – immer, jedes Jahr wieder. Aber diejenigen, die jetzt schon wissen, dass ihnen die steigenden Kosten trotz aller in Aussicht gestellter Erleichterungen riesige Probleme bereiten werden, brauchen umso mehr Unterstützung in der Notlage. Nicht immer geht es dabei nur um Geld. Denn in Berlin leben viele Menschen allein und haben wenig soziale Rücklagen, andere müssen sich in großen Familien durchbringen und sind armutsbedroht obendrauf. Es ist also nicht so einfach zu beantworten, welche Lösungen den einen oder den anderen in der sich verbreitenden Unsicherheit gute und passende Hilfe anbieten.

Für die meisten ist die eigene Wohnung – wenn sie eine haben – durchaus der Ort, der Sicherheit bietet. Viele alte oder auch kranke Menschen können diese nicht mal eben so verlassen, selbst wenn die Begegnungsstätte um die Ecke ist. Manche wollen das auch nicht, ihnen ist nicht wohl in Gemeinschaften, da, wo sie anderen, die einsam sind, fehlt. Doch dann fehlt vielleicht auch das bedarfsgerechte Angebot um die Ecke und gerade im Winter nimmt man dann weite Wege nicht gern in Kauf.

Aber auch eine Wohnung, in der tagsüber nicht viel los ist, weil die Kinder in der Schule oder im Kindergarten sind, braucht Wärme. Und genauso dürfen soziale Einrichtungen keine komplizierten Öffnungszeiten haben, sondern brauchen genug Personal und gute Öffentlichkeitsarbeit, damit die Menschen sie dann aufsuchen können, wenn sie sie brauchen, und sich darauf auch verlassen können. Gemeinschafts- und Familienzentren gibt es in Berlin nahezu 100, die Hälfte davon läuft im Landesprogramm, aber die Bezirke sind groß. Um die Wärme, die alle brauchen, die in Berlin zu Hause sind, an die Menschen zu bringen, braucht es schnelle Initiativen und politischen Rückhalt.

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