Werbung

Alte Wache aufgehübscht

In der Nähe vom Breitscheidplatz eröffnet ein modernisierter Standort der Feuerwehr

Alles rot, alles neu: Landesbranddirektor Karsten Homrighausen bei der Wiedereröffnung der sanierten Feuerwache Rankestraße
Alles rot, alles neu: Landesbranddirektor Karsten Homrighausen bei der Wiedereröffnung der sanierten Feuerwache Rankestraße

"Es liegt ein ganzes Stück Arbeit vor uns, aber es geht voran", sagt Sven Lemiss bei der Wiedereröffnung der Feuerwache in der Charlottenburger Rankestraße am Montag. Für den Geschäftsführer der für landeseigene Grundstücke zuständigen Berliner Immobilienmanagement GmbH (Bim) ist es die Gelegenheit, eine weitere Einrichtung von der langen Liste sanierungsbedürftiger Feuerwachen in der Hauptstadt zu streichen.

Weitere Gelegenheiten, so Lemiss, sollen schon bald folgen: "Wenn ich meinen Terminkalender durchgehe, dann habe ich die meisten Termine in den nächsten Monaten bei der Feuerwehr." Im Kampf gegen den Sanierungsstau ist der Chef der Bim auch deshalb zuversichtlich, weil der Senat in den letzten Jahren damit begonnen hat, zusätzliche Mittel bereitzustellen.

Zwei Jahre hat es gedauert, bis die rund 4000 Quadratmeter große Feuerwache Ranke wieder in Betrieb genommen werden konnte. Seit Juli 2020 wurden in dem Komplex, der aus einem Alt- sowie einem Neubau besteht, neue Fenster eingesetzt, Tore, Bodenbeläge, Türen und Sanitärräume auf den neuesten Stand gebracht. Auch Heizung, Brandmeldeanlage und Lüftung wurden modernisiert.

Als "zukunftsweisendes Highlight" bezeichnet Lemiss das nun begrünte Dach der Feuerwache sowie die auf ihm installierte Photovoltaik-Anlage. "Das passt ganz sicher auch in die Zeit", hält der BIM-Vorsitzende fest. Insgesamt 154 solcher Module seien bereits durch die landeseigene Immobilienverwaltung in der Hauptstadt installiert worden. Man habe vor, das Potenzial zu nutzen, das die öffentlichen Grundstücke bieten, so Lemiss.

Bei dem frisch sanierten Standort in der Rankestraße handelt es sich um einen der ältesten in der Hauptstadt. Erstmals wurde die Wache im Jahr 1897 eröffnet – damals noch ausgelegt für den Einsatz mit Pferdekutschen, wie Landesbranddirektor Karsten Homrighausen erklärt. Heute handele es sich gerade wegen der Nähe zum Breitscheidplatz und zur Tauentzienstraße, die in den vergangenen Jahren zum Schauplatz tödlicher Anschläge wurden, um einen "strategisch wichtigen Ort". In der Wache sei Spezialausrüstung für entsprechende Notfallsituationen untergebracht.

Eine weitere Besonderheit hält die Wache in ihren oberen Etagen bereit, in denen an neuen Technologien und anderen Verbesserungen für Brandeinsätze gearbeitet wird. Der hier untergebrachte Forschungsbereich der zivilen Feuerwehr entwickelt etwa ein Präventionsprogramm, das junge Kolleg*innen auf potenziell traumatisierende Einsätze vorbereiten soll. "Wir sind richtig stolz auf die Abteilung", sagt Homrighausen.

Rund 8,5 Millionen Euro wurden nach Angaben der Senatsverwaltung für Inneres, Digitalisierung und Sport in die Gesamtsanierung der Feuerwache Ranke investiert. Um die von hoher Belastung geplagten Berliner Rettungsdienste zu honorieren, soll in Abstimmung mit der Finanzverwaltung zudem eine Rettungszulage für Einsätze eingeführt werden.

"Von der neuen Wache profitiert nicht nur die Gegend, sondern das System insgesamt", sagt Niklas Schrader, innenpolitischer Sprecher der Linksfraktion, zu "nd". "Dass man vernünftige Bedingungen hat und vernünftige Wachen, wo nicht der Putz von der Decke kommt, trägt zur Attraktivität des Berufs bei." Immer wieder habe die Feuerwehr hinter der Polizei zurückstehen müssen. In kleinen Schritten werde nun das aufgeholt, was sich in den 2000er Jahren an Sanierungsbedarf angestaut habe. "Da sind noch viele Millionen auszugeben."

Muckefuck: morgens, ungefiltert, links

nd.Muckefuck ist unser Newsletter für Berlin am Morgen. Wir gehen wach durch die Stadt, sind vor Ort bei Entscheidungen zu Stadtpolitik - aber immer auch bei den Menschen, die diese betreffen. Muckefuck ist eine Kaffeelänge Berlin - ungefiltert und links. Jetzt anmelden und immer wissen, worum gestritten werden muss.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal