- Kommentare
- Ukraine-Krieg
Redet miteinander!
Die Ausladung Sergej Lawrows vom OSZE-Gipfel durch Gastgeber Polen ist falsch
Der demnächst stattfindende Gipfel der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) wird im Zeichen des Ukraine-Kriegs stehen. Sicherheit und Zusammenarbeit – nichts braucht der Kontinent derzeit dringender. Nun hat Gastgeber Polen dem russischen Außenminister Sergej Lawrow die Einreise und Teilnahme verweigert.
Dass dieser Krieg nicht durch den militärischen Sieg einer Seite beendet werden kann, gilt inzwischen als Binsenweisheit. Im Kreml dürfte man begriffen haben, dass die ausgerufenen Ziele der Aggression nicht annähernd erreicht werden. In Kiew hält man zwar an der Forderung fest, die Invasoren vollständig zu vertreiben – ein verständlicher Wunsch, der aber absehbar vor allem mehr Zerstörung und Tod zur Folge hätte.
Zu den wenigen Möglichkeiten, die aus dem festgefahrenen Krieg herausführen können, gehört: reden über alle Differenzen hinweg. Zweifellos ist vieles, was russische Kriegspropagandisten, so auch Lawrow, von sich geben, schwer erträglich. Doch wer nicht mehr redet, überlässt sich nicht dem Schweigen, sondern dem Dröhnen des Krieges. Damit kommt man Sicherheit und Zusammenarbeit keinen Millimeter näher.
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.