- Politik
- Kirchenkrise
Segen für Beschäftigte
Sebastian Weiermann über das kirchliche Arbeitsrecht
Anfang des Jahres meldeten sich über 100 Katholik*innen mit der Initiative »Out in Church« zu Wort. Viele arbeiteten im kirchlichen Kontext und hatten das Versteckspiel, weil sie schwul, lesbisch oder transsexuell sind, leid. Die Initiative sorgte für Aufsehen und wurde von vielen Mitgliedern des katholischen Reformprozesses Synodaler Weg unterstützt. Der Aufschrei der queeren Katholik*innen hat nun einen Erfolg nach sich gezogen. Das kirchliche Arbeitsrecht wird reformiert, die sexuelle Identität kann künftig für die meisten Beschäftigen nicht mehr zur Kündigung führen. Das ist ein Segen für die Kirchenmitarbeiter*innen.
Es bleibt allerdings ein Segen mit vielen Schattenseiten. Reformorientierte Katholik*innen dürften spätestens seit dem Besuch der Bischöfe in Rom wissen, dass die meisten ihrer Vorhaben in dieser Kirche zum Scheitern verurteilt sind. Schwule Priester wird es in absehbarer Zeit genauso wenig geben wie Priesterinnen. Das ist mit der Weltkirche nicht vereinbar, wird es als Entschuldigung heißen.
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.