Ein illusorisches Vorhaben

Die Ganztagsbetreuung soll ab 2026 an allen Grundschulen angeboten werden. Die Vorbereitungen dafür laufen aber schleppend an.

Die Ganztagsbetreuung an Grundschulen, die ab 2026 schrittweise überall eingeführt werden soll, kommt zur Unzeit. Schon jetzt gibt es nämlich einen gravierenden Fachkräftemangel und wegen des Ukraine-Kriegs einen wachsenden Bedarf an Schulplätzen. Unübersehbar wird in den Schulen improvisiert: Inzwischen fällt der Unterricht häufig aus oder muss notdürftig vertreten werden; die notwendigen Förderprogramme nach der Coronakrise sind auch eher schlecht als recht angelaufen, und viele geflüchtete Kinder und Jugendliche warten viel zu lange auf einen Schulplatz. Bildungsexperten warnen davor, dass das Schulsystem langsam, aber sicher aus dem Ruder laufe, was tatsächlich passieren kann.

Inmitten dieses Engpasses steht nun noch der Ausbau der Ganztagsbetreuung an, für den es nicht nur den nötigen Platz geben muss, sondern auch 35 000 zusätzliche Vollzeitstellen geschaffen werden müssen. Angesichts der derzeitigen Probleme im Bildungssystem scheint das Vorhaben geradezu illusorisch. Auch in dreieinhalb Jahren wird es bei dieser Ausgangslage wahrscheinlich noch etliche Lücken und Defizite in der Nachmittagsbetreuung geben.

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