Ein Verbrenner-Aus in der EU ist klimapolitisch richtig

Bei einem Verbrenner-Aus in der EU bis 2035 muss auch an die Beschäftigten gedacht werden

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 2 Min.

Das EU-Parlament hat mit der Entscheidung, die Neuzulassungen von Autos mit Verbrennermotoren ab 2035 zu stoppen, ein Votum im Sinne des Klimaschutzes abgegeben. Das ist auch notwendig, will man einen Beitrag dazu leisten, das Ausmaß der Erderwärmung im Zaum zu halten. Jedoch darf man nicht die Folgen dieser Entscheidung für die Beschäftigten vernachlässigen.

Der Straßenverkehr war zuletzt für 26 Prozent aller CO2-Emissionen in der EU verantwortlich. Während die Emissionen in anderen Bereichen seit der Jahrtausendwende sanken, nahm das CO2, das aus Europas Auspuffen kam, sogar noch zu. Dass im Verkehrsbereich in Sachen Klimaschutz etwas getan werden muss, liegt also auf der Hand. Da hilft auch nicht der Hinweis von konservativer Seite, dass das EU-Parlament mit seiner Entscheidung 1,4 Millionen Arbeitsplätze in Europa gefährde und die chinesische Konkurrenz in eine Poleposition bugsiere. Mit solchen Aussagen spielt man nur billig das Interesse der Beschäftigten gegen den Klimaschutz aus. Dabei wissen die meisten von ihnen schon längst, dass es eine ökologische Transformation braucht. Und gleichzeitig müssen sich die hiesigen Autobauer die Frage gefallen lassen, warum ihnen in Sachen Elektromotoren die chinesische Konkurrenz davonläuft und warum sie die ökologische Wende so lange verschlafen haben.

Trotzdem sind die Ängste der Beschäftigten um ihren Job berechtigt. Die IG Metall macht auf die mit der Transformation verbundenen Probleme schon länger aufmerksam und fordert etwa mehr Mitbestimmung in strategischen Fragen. Denn so wichtig der Klimaschutz ist – er darf nicht auf dem Rücken der Werktätigen umgesetzt werden. Ansonsten gelingt er nicht.

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