Regionale NS-Vergangenheit begreifbar machen

Robert D. Meyer über die Ergebnisse der Memo-Jugendstudie

  • Robert D. Meyer
  • Lesedauer: 1 Min.

Zeitzeug*innen spielen bei der Vermittlung von Wissen über die NS-Zeit bei Jugendlichen kaum eine Rolle, lautet einer der vielen frustrierenden Befunde der Memo-Jugendstudie. Wirklich ändern lässt sich das 78 Jahre nach dem Ende der Nazi-Herrschaft nur noch bedingt, da es kaum noch Zeitzeug*innen gibt. Es braucht also umso dringender Konzepte gegen das Vergessen, wozu Menschen fähig sein können.

Ein Ansatz wäre im wahrsten Sinne naheliegend: Es dürfte keine deutsche Kommune geben, in der es keine Verbrechen der Nazis gab, Menschen grausames Unrecht geschah. Orte, die allerdings oft vergessen sind, deren dunkle Geschichte keine oder zu wenig Beachtung finden. Warum gehört es nicht grundsätzlich zum Lehrplan, dass sich Schüler*innen mit solchen Orten im Unterricht auseinandersetzen, selbst forschen, Fragen stellen, die hätten längst gestellt werden müssen? Damit würde klar, dass der NS-Terror allgegenwärtig war und sein Werk nur verrichten konnte, weil sich viele beteiligten und zu viele wegschauten. Regionalgeschichte, die braune Vergangenheit des eigenen Viertels, des eigenen Dorfes oder der Stadt gehört endlich in die Schulen.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal