Diagnose Rassismus

Ulrike Henning plädiert für gleiche Rechte in der Medizin

Aktuell weist die Deutsche Aidshilfe auf Rassismus im Gesundheitswesen hin, genauer auf die doppelte Diskriminierung etwa von Schwarzen Menschen, die HIV-positiv sind. Laut Umfragen erleben diese regelmäßig, dass Ärzte ihre Beschwerden nicht ernst nehmen. Zu den negativen Erfahrungen gehören unangebrachte Fragen oder die Offenlegung der Infektion gegenüber Dritten. Da oft nur die Betroffenen selbst von solchen Erfahrungen wissen, muss die Auseinandersetzung damit unterstützt werden, von der Politik oder auch von Kliniken. Denn zu den Folgen gehören Fehl- oder Spätdiagnosen, Behandlungsabbrüche, Angst. Nicht behandelt führen HIV-Infektionen nach einigen Jahren zu Aids.

Diese unerträglichen Reaktionen auf Menschen, die gesundheitliche Versorgung brauchen, hat ein Äquivalent auf der Seite der Beschäftigten: Wenn diese oder ihre Familien ihre Wurzeln nicht in Deutschland haben, verweigern ihnen immer noch engstirnige Patienten den Respekt und lehnen sie etwa als Ärzte ab. Es wird Zeit, dass sich Patienten als auch Beschäftigte solidarisch verhalten. Ohne ein Mindestmaß an Humanismus gibt es keine Gesundheit für alle, egal welcher Hautfarbe.

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