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Deutsche Wirtschaft in China: Geschäfte first, Bedenken second?

Ausgerechnet die deutsche Wirtschaft könnte der wertebasierten Außenpolitik gegenüber China ein Ende bereiten

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 1 Min.

Angesichts der Spannungen zwischen dem Westen und China wegen Taiwan schlägt man in Berlin und Brüssel handelspolitisch neue Töne an. Während die EU-Kommissionspräsidentin für eine neue China-Strategie wirbt, erwägt die Ampel-Koalition schärfere Kontrollen für chinesische IT-Technik. Doch ausgerechnet die deutsche Wirtschaft könnte dieser wertebasierten Außenpolitik wieder ein Ende bereiten.

China ist nicht nur ein wirtschaftlicher und geopolitischer Konkurrent. Das Land ist vor allem auch Deutschlands wichtigster Handelspartner jenseits der EU. So kann man die andere Seite der Medaille in Shanghai begutachten. Die deutschen Autobauer geben sich gerade auf der dortigen Automesse die Klinke in die Hand und hoffen auf weiterhin gute Geschäfte. Doch wer verkaufen will, muss nett sein. So wäre es nicht verwunderlich, wenn bald aus der hiesigen Industrie Bitten nach geopolitischen Mäßigungen laut werden. Und in der Bundesregierung hatte die Wirtschaft bisher immer einen verlässlichen Partner.

Vielleicht heißt es deshalb bald wieder: Geschäfte first, Bedenken second. Doch das entscheidet sich nicht nur in Berlin und Brüssel, sondern auch in Peking.

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