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  • Natur- und Klimaschutz

Ministerin pflanzt Moorbirke

Das Land Brandenburg bemüht sich um seine Moore

»Die Moorbirke ist in mehrfacher Hinsicht unser Verbündeter, wenn es darum geht, den Folgen der Klimaveränderungen etwas entgegenzusetzen«, sagte Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel (Grüne) am Dienstag. Am Tag des Baumes übernahm er in der Schorfheide die Patenschaft für ein elf Hektar großes Waldstück mit Moorbirken. Die Moorbirke sei in der Lage, »karge Standorte zu besiedeln, auf denen andere Baumarten nicht anwachsen können«, würdigte der Minister. »Sind die Birken einige Jahre alt, bieten sie nachfolgenden Baumarten Schutz gegen Frost oder Wind.« Die Moorbirke stehe für das Ziel, mithilfe von CO2-bindenden Ökosystemen das Klima zu schützen.

Einst wurden Moore entwässert, um Acker- und Weideland zu gewinnen. Da Moore jedoch CO2 binden, versucht Brandenburg schon lange, Moore zu renaturieren. 2009 verständigten sich SPD und Linke in ihrem Koalitionsvertrag auf ein Moorschutzprogramm. So förderte das Land dann mit 560 000 Euro unter anderem die Beseitigung von Bewässerungsgräben im Quellmoor Besenberg, dem größten und mächtigsten seiner Art in Nordostdeutschland. Es erstreckt sich auf 53,4 Hektar bei Göritz in der Uckermark.

Dieses Moor sei ein schönes Beispiel für eine Renaturierung, weil hier alle Beteiligten daran interessiert sind, lobte die damalige Umweltministerin Anita Tack (Linke) im Jahr 2011, als die bevorstehenden Maßnahmen angekündigt wurden. Es gebe nur noch 210 000 Hektar Moor im Bundesland, hieß es seinerzeit. 75 Prozent davon seien durch eine landwirtschaftliche Nutzung stark beeinträchtigt. Vor 200 Jahren habe es noch 300 000 Hektar Moor gegeben. Heute spricht das Umweltministerium von lediglich 160 000 Hektar Moor. Wenigstens befinden sich nun aber 9000 Hektar in einem naturnahen Zustand.

Die Moorbirke kann 30 Meter hoch und 150 Jahre alt werden. Im Gegensatz zur Sandbirke verfügt sie über eine glatte Borke. In Brandenburg gibt es geschätzt 20 000 Exemplare. Zum Tag des Baumes pflanzte Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) eine Moorbirke in Brandenburg – nahe dem Herthamoor bei Hohen Neuendorf.

Den Tag des Baumes gibt es seit 1952. Damals pflanzte Bundespräsident Theodor Heuss einen Bergahorn im Bonner Hofgarten. Die Aktion richtete sich gegen den Verlust von 10 Prozent des Waldes im Zweiten Weltkrieg und danach. Es war mehr Holz eingeschlagen worden, als der Forst verträgt – auch als Reparationsleistung für die von den Faschisten in Europa angerichteten Verwüstungen.

Die Idee für den Tag des Baumes stammt aus den USA, wo am 10. April 1872 Farmer im waldarmen Bundesstaat Nebraska mehr als eine Million Bäume gepflanzt hatten. Heute können nach Angaben der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Bäume im April oft nur noch mit einem Ballen Erde gepflanzt werden. »Die Gefahr für Setzlinge, die trockenen Sommer nicht zu überleben, ist zu groß.«

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