Iglu-Studie: Es braucht Kümmerer

Viele Kinder haben Schwierigkeiten beim Lesen. Das offenbart Mängel im Bildungssystem

Die Iglu-Studie über das Lesevermögen von Viertklässlern ist keine Überraschung, sondern eher die Bestätigung eines Trends. Kinder lernen in Deutschland sehr verschieden. Wer von den Eltern unterstützt wird, dem fällt es leichter. Viele andere Kinder haben dagegen Schwierigkeiten. Dies hat sich während der Corona-Pandemie noch einmal verstärkt. Eine Chancengleichheit ist nicht in Sicht.

Das hängt auch mit der Zuwanderung in den vergangenen Jahren zusammen, die das Bildungssystem vor große Herausforderungen stellt. Die Schulen sind vielfältiger geworden. Für die einzelnen Kinder muss das per se kein Nachteil sein. Schließlich wachsen viele heute mehrsprachig auf, wovon sie im Laufe ihres Lebens noch profitieren können. Aber doch brauchen diese Schüler eine besondere Unterstützung. Ebenso wie Kinder, die nicht aus einem privilegierten Haushalt kommen. Die Schule muss ein Ort sein, der diese Unterschiede kompensiert. Dafür muss ein Rahmen geschaffen werden. Mehr Lehrkräfte und qualifizierte pädagogische Teams gehören dazu. Das Startchancen-Programm kann ein Schritt in die Richtung sein. Aber es braucht weitere – und zwar jetzt.

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