Special Olympics World Games in Berlin: Brot und inklusive Spiele

Mit den Special Olympics will die Hauptstadt zeigen, dass sie Großveranstaltungen kann

  • Louisa Theresa Braun
  • Lesedauer: 3 Min.

Die Special Olympics World Games, also die Olympiade für Menschen mit geistiger oder Mehrfachbehinderung, findet in Berlin statt. Vom 17. bis zum 25. Juni wird die weltgrößte inklusive Sportveranstaltung in der Hauptstadt und damit erstmals in Deutschland ausgetragen. »Wir sind ziemlich stolz darauf, dass wir die bekommen haben«, erklärt Innen- und Sportsenatorin Iris Spranger nach der Senatssitzung am Dienstag.

7000 Athlet*innen aus knapp 190 Nationen werden für Wettkämpfe in 26 Sportarten anreisen. Inklusive Trainer*innen, Betreuer*innen und Familien rechne man mit rund 15 000 Gästen. Willkommen geheißen werden sie im Rahmen des »Host Town Program« von 216 deutschen Kommunen und sieben Berliner Bezirken, die jeweils die Partnerschaft für Sportler*innen eines Herkunftslandes übernehmen. 21 000 Freiwillige, darunter 5000 Berliner*innen, helfen ehrenamtlich bei der Organisation der Wettkämpfe. »Dafür bin ich sehr dankbar«, sagt SPD-Senatorin Spranger.

Die Kosten der Spiele lägen bei 130 Millionen Euro, von denen Bund und Berlin jeweils 47 Millionen zahlen. Berlin habe weitere 4,3 Millionen für ein Nachhaltigkeitsprogramm in die Hand genommen; die übrigen Kosten würden von Sponsor*innen getragen. Die Eintrittskarten könnten nur einen geringen Teil beitragen. Sie sollten möglichst günstig sein, denn »ich möchte, dass so viele Berlinerinnen und Berliner wie möglich daran teilnehmen«, erklärt die Senatorin.

Festival mit Kulturprogramm

Einige Wettbewerbe könnten auch kostenlos besucht werden, zum Beispiel die Basketballturniere am Neptunbrunnen. Dort sowie rund um das Brandenburger Tor findet auch das Special Olympics Festival mit umfangreichem Kulturprogramm statt. Weitere Veranstaltungsorte sind unter anderem die Messe, der Olympiapark, »Beach Mitte« oder »Bowling World«. Bei der Organisation habe es eine enge Zusammenarbeit mit den Berliner Sportverbänden gegeben und auch die Sportler*innen selbst seien einbezogen worden. »Es sind Spiele für Athleten von Athleten«, betont Spranger.

Die Special Olympics seien einerseits eine große Chance, »Berlin als inklusive Sportmetropole national und international zu etablieren«, sagt Spranger. Die Hauptstadt soll beweisen: »Berlin kann Großveranstaltungen«, erklärt sie auch mit Blick auf eine Olympiabewerbung Berlins. Andererseits solle Berlin das Thema Inklusion normalisieren und zur »Bundeshauptstadt Inklusiv« werden.

Viele weitere Inklusionsprojekte

Dafür würden über die Spiele hinaus noch 14 weitere Projekte gefördert, zum Beispiel Veranstaltungen der Museumsinsel in leichter Sprache oder eine App des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg für die barrierefreie Nahverkehrsnutzung. Außerdem würden das Schloss sowie der Schlosspark in Charlottenburg zurzeit als Aufenthalts- und Bildungsort für Menschen mit Beeinträchtigung hergerichtet.

Die Sportkurse im Rahmen des Bewegungsförderprogramms »Sport im Park« stünden Menschen mit und ohne Behinderung zur Verfügung, und auch im Schulunterricht sollten »die inklusiven Potenziale des Sports« genutzt werden. Schließlich gebe es nun auch einen Inklusionsmanager im Landessportbund, zählt Spranger auf.

Die Special Olympics als Highlight der sportlichen Inklusion »werden wirklich tolle Spiele sein«, schließt Spranger. Sie seien »mit viel Elan vorbereitet« worden und »noch mal wesentlich größer« als viele andere Großveranstaltungen in der Hauptstadt.

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