Kommentar zum FC Bayern und Qatar Airways: Katar geht als Sieger

Alexander Ludewig über das Ende der umstrittenen Sponsoringbeziehung in München

Protest kann sich lohnen: Die aktive Fanszene des FC Bayern kritisierte die enge Beziehung der Münchner zu Katar immer wieder.
Protest kann sich lohnen: Die aktive Fanszene des FC Bayern kritisierte die enge Beziehung der Münchner zu Katar immer wieder.

Wer an das Gute im Profifußball glauben will, dem hat am Mittwoch diese Schlagzeile gereicht: »FC Bayern beendet Katar-Sponsoring.« Wahr ist, dass der am 30. Juni auslaufende Vertrag zwischen dem Rekordmeister aus München und dem katarischen Staatsunternehmen Qatar Airways nach fünf Jahren nicht verlängert wird – einvernehmlich, wie der Klub mitteilte. Wahr ist auch, dass die Münchner bemüht waren, die Zusammenarbeit fortzusetzen, und somit auch weiterhin für viel Geld Werbung für ein menschenverachtendes Regime gemacht hätten.

Ein Erfolg könnte es für die Fans sein, die dagegen protestiert haben. Denn zu hören war, dass die Fluggesellschaft ob des Widerstandes selbst ein Ende des Deals bevorzugt haben soll. Der Sieger heißt in jedem Fall Katar. Der Vertrag läuft nicht grundlos zum Ende der Saison aus, in der die WM in Katar gespielt wurde. Als Gastgeber des weltgrößten Turniers hat das Land erreicht, was es wollte – und dafür kaum versprochene und nicht mal vereinbarte Verbesserungen umgesetzt. Amnesty International attestiert aktuell: »Es gibt keine Reformen.« Feinstes Sportswashing! Gerade kauft sich Saudi-Arabien, ebenfalls mit Ambitionen, eine Weltmeisterschaft auszurichten, ganz groß in den Weltfußball ein. München könnte ein Ziel sein.

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