Werbung

Alijew und Erdoğan: Machtmenschen unter sich

Die Präsidenten Aserbaidschans und der Türkei treffen sich in Nachitschewan

  • Cyrus Salimi-Asl
  • Lesedauer: 2 Min.

Aserbaidschans Präsident Ilham Alijew ließ sich am Montag von seinem türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdoğan zur Rückeroberung Berg-Karabachs beglückwünschen. Nicht zufällig trafen sie sich in Nachitschewan, einer aserbaidschanischen Exklave mitten im armenischen Kernland. Die Landkarte zeigt, warum Armenien sich im Zangengriff fühlt: Im Westen steht der historische Feind Türkei, im Osten der Kriegsgegner Aserbaidschan. Die Türkei verfolgt ein langfristiges Ziel: eine sichere Landverbindung nach Aserbaidschan – und weiter über das Kaspische Meer nach Zentralasien, vermeintlich »natürliches« Einflussgebiet, da die Mehrheit der Menschen turksprachig ist.

Erdoğan nutzt den Pan-Turkismus für geopolitische Visionen. Prompt springt ihm der Generalsekretär der Organisation der Turkstaaten zur Seite: Karabach sei »auch ein Teil der türkischen Welt«. Aserbaidschan besteht auf einem exterritorialen Korridor vom Kernland in seine Exklave Nachitschewan, entlang der armenisch-iranischen Grenze, und weiß dafür die türkische Armee hinter sich. Der Iran fürchtet Grenzverschiebungen. Die nächste Krise im Südkaukasus ist programmiert.

Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Dank der Unterstützung unserer Community können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen

Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -