- Kommentare
- Kommentar
IWF: Fragmentierte Weltwirtschaft
Felix Sassmannshausen über die IWF-Konjunkturprognose
Der Internationale Währungsfonds warnt in seiner neuen Prognose fast beiläufig vor einer – Achtung Neologismus – »Entsynchronisierung der globalen Währungspolitik«. Während viele Länder in den kapitalistischen Zentren mit weiterhin hohen Inflationsraten zu kämpfen haben, gibt es in den Schwellenländern Anzeichen einer sich verlangsamenden Teuerungsrate. In China zeigen sich gar deflationäre Dynamiken, sodass die Zentralbank dort begonnen hat, ihre Zinsraten zu senken. Die widersprüchliche Gemengelage erfordert gegensätzliche Antworten.
Schon jetzt reagieren die mächtigen Wirtschaftsblöcke wie die USA, die EU-Länder und China auf die ökonomischen Verwerfungen auf dem Weltmarkt mit protektionistischen Wirtschaftsprogrammen und nationalen Maßnahmen wie Subventionen und Strafzöllen. Die vom IWF prognostizierte Entsynchronisierung der Währungspolitik dürfte die Lage verschärfen und damit auch das nationalistische Credo »Rette sich, wer kann« weiter verstärken. Um dem eine solidarische Antwort entgegenzusetzen, wäre eine globale linke Perspektive von äußerster Wichtigkeit. Doch die ist gerade ebenso fragmentiert wie die Weltwirtschaft.
Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Dank der Unterstützung unserer Community können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen
Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.