Sea Watch und FragDenStaat: Menschenrechte gegen Frontex

Matthias Monroy zur Klage von Sea Watch und FragDenStaat

»Hi Sir I'm on duty today«: Vnn Frontex redigierte Whatsapp-Nachrichten zwischen Flugzeugen der Grenzagentur und der libyschen Küstenwache.
»Hi Sir I'm on duty today«: Vnn Frontex redigierte Whatsapp-Nachrichten zwischen Flugzeugen der Grenzagentur und der libyschen Küstenwache.

Vor zehn Jahren, am 11. Oktober 2013, sank ein Boot mit Geflüchteten vor Lampedusa, mehr als 500 von ihnen sind dabei ertrunken. Ein Jahr später gründete sich am selben Tag die Initiative Alarm Phone, die womöglich Tausenden von Menschen das Leben rettete, indem sie Küstenwachen über seeuntüchtige Boote informierte. Unterstützung kam von Nichtregierungsorganisationen, die Dutzende Rettungsschiffe ins Mittelmeer schicken.

Trotzdem sind in den letzten zehn Jahren Zehntausende im Mittelmeer gestorben. Denn in der gleichen Zeit hat die EU eine »Migrationskrise« ausgerufen, ihre Grenzagentur Frontex zu einer bewaffneten Polizei ausgebaut und zur Migrationsabwehr undurchsichtige Kooperationen mit autoritären Staaten begonnen. Der Plattform FragDenStaat ist es zu verdanken, dass vieles davon überhaupt erst öffentlich wird.

Deshalb ist die heutige Klage von Sea Watch und FragDenStaat vor dem Gericht der Europäischen Union von größter Bedeutung. Es geht dabei nicht nur um Transparenz von Frontex. Vor Gericht steht die Festung Europa und ihre systematische Verletzung der Menschenrechte von Schutzsuchenden.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal