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German Angst

Zwischen Realität und Panikmache: Die größten Ängste der Deutschen

Deutsche Wörter im Englischen sind »Zeitgeist«, »Kindergarten«, »Rucksack«. Und dann gibt es noch »The German Angst«. Wovor haben Sie denn Angst? Dass Sie Ihr Auto nicht abgeschlossen haben und jemand anderes setzt sich rein und fährt damit weg? Oder dass sie den Herd angelassen haben und Ihre Wohnung brennt ab? Deshalb kehren Sie noch zweimal um und sehen nach – weil Sie Ihrem Geisteszustand prinzipiell misstrauen? Die Deutschen allgemein haben Angst, dass sie sich ein Auto gar nicht mehr leisten können. Oder dass sie in ihre Wohnung gar nicht mehr reinkommen, um nachzuschauen, ob etwas nicht stimmt, weil schon jemand anderes darin wohnt, der mehr Geld hat.

Das ist das Ergebnis der Umfrage »Die Ängste der Deutschen«, die seit 30 Jahren von der Versicherung R+V in Auftrag gegeben wird. Auf Platz 1 ist die Angst vor steigenden Preisen (65 Prozent), Platz 2: Angst vor Mietsteigerung (60 Prozent), Platz 3: Der Staat erhöht die Steuern und kürzt die Leistungen. Das ist alles ganz real und könnte Ausgangspunkt für eine entschiedene linke Politik sein. Doch da gibt es ja noch Platz 4: Die Behörden könnten durch Geflüchtete »überfordert« sein (56 Prozent – ein Plus von 11 Prozentpunkten). Das erzählen ja auch mittlerweile alle Parteien im Bundestag, außer der Linkspartei, obwohl: Sahra Wagenknecht will auch so ticken.

Sie will mutmaßlich eine Partei gründen, »die es so noch nicht gegeben hat: eine Partei, die sich gleichzeitig links und rechts positioniert«, wie kürzlich der Soziologe Oliver Nachtwey in der »FAZ« meinte. Und wenn sie ihre neue Partei nicht richtig abschließt, dann fährt jemand anderes damit weg. Und bestimmt nicht dahin, wo niemand mehr Angst hat.

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