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Stimme gegen Inklusion für australische Ureinwohner
Australiens Referendum über indigene Rechte ist gescheitert
Die Australier wollen ihren indigenen Mitbürgern keine größeren Mitspracherechte einräumen. So muss man den Ausgang des Volksentscheids vom Wochenende wohl deuten. Weit über die Hälfte der Bevölkerung hat eine entsprechende Verfassungsänderung abgelehnt, mit der den indigenen Australiern das Recht auf Anhörung bei Gesetzesvorhaben garantiert werden sollte. Nüchtern betrachtet hatten rund 530 000 indigene Wahlberechtigte keine Chance gegen mehr als 17 Millionen, von denen ein zu geringer Teil das Vorhaben der Regierung unterstützte.
Die Mehrheit will die Indigenen in ihrer benachteiligten Lage belassen. Die galten bis 1967 nicht mal als Staatsbürger im eigenen Land. Bis in die 70er Jahre wurden Kinder aus ihren Familien gerissen und in Pflegeheime gesteckt. Anhörung bei Gesetzesvorhaben hätte zumindest einen Teil der historischen Schuld der Kolonisatoren wettmachen können, auch wenn selbst Indigene darin nur Symbolpolitik sehen und von »Schaufensterdekoration« sprechen. Die Chance auf eine inklusivere australische Gesellschaft wurde vertan, gesiegt haben die Nachfahren der weißen Kolonisatoren, die sich ihren Besitzstand nicht nehmen lassen wollen.
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