Warten auf Wagenknecht

Der Vorgang hat etwas von Resignation: Trotz langer Suche hat sich in der Bundestagsfraktion der Linken offenbar niemand gefunden, der die Führung übernehmen will oder eine Mehrheit bekäme. Deshalb macht Dietmar Bartsch, der aufhören wollte, weiter. Und zwar alleine – in ihrer Not pfeift die Linksfraktion sogar auf die Quotierung, weil Amira Mohamed Ali nur noch eine Woche Bartschs Amtskollegin ist.

Zwar hatte sich die Linke-Führung zuversichtlich gegeben, »eine tragfähige integrierende Lösung« zu finden. Das hat sich erledigt. Man brauche ein Team, »das die Breite der Fraktion abbildet und gut miteinander und mit der Partei kooperieren kann«, hatte eine Abgeordnete den Suchauftrag beschrieben – angesichts der verwinkelten linken Verhältnisse die Quadratur des Kreises. Hinzu kommen große Unwägbarkeiten: die Wahlwiederholung in Berlin und die Parteigründung von Sahra Wagenknecht. Tatsächlich dominiert sie derzeit die Tagesordnung.

»Gehen Sie davon aus, dass die Fraktion weiterhin ihre Aufgaben wahrnehmen wird im Bundestag – jedenfalls solange es die Fraktion gibt«, sagt Bartsch. Für einen zackigen Spruch war er schon immer gut.

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