- Kommentare
- Ein Jahr Sunak
Quittung für soziale Kälte
Peter Steiniger zur Selbstentzauberung der britischen Tories
In den Umfragen befinden sich die Tories im steilen Sinkflug: Auf ein schweres Erbe, das ihr Vorgänger aus dem anderen politischen Lager angehängt haben, kann sich die Regierung von Rishi Sunak nicht herausreden. Immerhin regieren die britischen Konservativen bereits mehr als dreizehn Jahre am Stück, wenn auch mit wechselnder Besetzung.
Sunak, der genau vor einem Jahr in 10 Downing Street eingezogen ist, verkörpert für die britischen Wähler trotz großer Ankündigungen keinen Neuanfang. Entsprechend muss der auf der rechten Welle mit nach oben gelangte Brexit-Unterstützer und Schatzkanzler unter dem politischen Scharlatan Boris Johnson einen frühen Termin für die nächste Parlamentswahl fürchten. Die deutliche Nachwahl-Niederlage der Tories in England vor wenigen Tagen hat bereits den Wechsel zu Labour angekündigt.
Zum wirtschaftlichen Chaos und den geplatzten Versprechungen im Zusammenhang mit dem EU-Austritt kommt nun eine Teuerung, die die Auswirkungen der von sozialer Ignoranz geleiteten Politik der Upperclass Boys immer sichtbarer macht. Miese Löhne für hohe Profite haben Millionen im reichen Großbritannien elende Lebensverhältnisse beschert.
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.