Werbung

Letztes Gefecht im Linke-Streit

Wolfgang Hübner über das Ende der Linksfraktion

  • Wolfgang Hübner
  • Lesedauer: 1 Min.
Zeichen auf Abschied: Jessica Tatti und Klaus Ernst verlassen gemeinsam mit acht weiteren Abgeordneten die Linksfraktion.
Zeichen auf Abschied: Jessica Tatti und Klaus Ernst verlassen gemeinsam mit acht weiteren Abgeordneten die Linksfraktion.

Das lange Leiden der Linke-Bundestagsfraktion nähert sich dem Ende. Die Noch-Fraktion rang sich am Dienstagabend zu einem entschiedenen »Mal sehen« durch. Nächste Woche soll der Termin der Auflösung bestimmt werden; er soll so gewählt werden, dass die Kündigung der zahlreichen Mitarbeiter noch etwas hinausgezögert werden kann.

Der soziale Gedanke ist verständlich – politisch ist es endlich Zeit für einen Schlussstrich unter der zerrütteten Beziehung. Viel wichtiger ist indessen, was nun folgt. Natürlich werden sich die beiden Gruppen, die wohl aus der Fraktion hervorgehen, zumindest teilweise aneinander abarbeiten. Schließlich stehen sie ab sofort in harter Konkurrenz. Begleitet von einem unkalkulierbaren Umfragengewitter.

Mögliche Ironie der Geschichte: Ordnet das Bundesverfassungsgericht demnächst die Wiederholung der Bundestagswahl in Berlin an, dann müssten die geschiedenen Genossen gemeinsam die beiden Direktmandate in der Hauptstadt verteidigen. Ein letztes Gefecht auf der gleichen Seite der Barrikade. Denn geht ein Direktmandat verloren, gibt es überhaupt keine linke Gruppe mehr im Bundestag.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal