Deutschland als Akteur auf dem Schlachtfeld Nahost

Christian Klemm über Rüstungsexporte nach Israel

Krieg bedeutet für Menschen Tod, Zerstörung und Leid. Für bestimmte Konzerne aber bringen sie das ganz große Geld. Als die russische Regierung sich entschloss, die Ukraine anzugreifen, haben bei Rheinmetall und Co. die Korken geknallt. Dort wirkt sich das barbarische Morden der Hamas am 7. Oktober auf die Geschäftslage aus: Seit diesem Massenmord ist der Großteil der bislang 218 Genehmigungen an Rüstungsgütern nach Israel erteilt worden.

Zwischen beiden Ländern besteht seit Jahren ein gut laufender Rüstungsaustausch: Deutschland bekommt aus Israel beispielsweise das Arrow-Luftabwehrsystem, das vorwiegend für die Abschreckung Russlands eingekauft wird. Der Großteil der aktuellen Ausfuhrgenehmigungen nach Israel betrifft nach Agenturangaben Komponenten für Luftabwehr und Militärfahrzeuge. Auch wenn die bedingungslose Solidarität mit dem jüdischen Staat nach dem Terroranschlag vor gut vier Wochen verständlich erscheint: Sie ist eine Parteinahme in einem Krieg, der Tausende zivile Opfer fordert. Und damit ist Deutschland indirekt ein Akteur auf dem Schlachtfeld Nahost.

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