Krankenhausreform: Einmal alles in den Mixer

Ulrike Henning über die zögerliche Krankenhausreform

Das Bundesgesundheitsministerium, um die Sache nicht immer auf Karl Lauterbach zu verkürzen, macht keine gute Figur bei der Abwicklung seines wichtigsten Projekts in dieser Legislaturperiode. Für die Krankenhausreform, bei welcher der gesamte Sektor umgekrempelt werden soll, gibt es seit Juli nicht mehr als ein Eckpunktepapier.

Etliche Bundesländer stellen sich schon lange quer, was Eingriffe in ihre Planungshoheit betrifft. Auch die Krankenhausträger konnte das Ministerium noch nicht wirklich überzeugen. Beschäftigte melden sich zu Wort, vor allem aus der Ärzteschaft. Weder sie noch Pflegekräfte werden aber direkt gefragt, und schon gar nicht die Patienten. Eigentlich sollen die Fallpauschalen zumindest teils von Vorhaltepauschalen abgelöst werden. Was das am Ende etwa für die neuen »Minimalversorger« bedeutet, die heute noch als kleine Krankenhäuser agieren, aber das nicht bleiben sollen, ist offen. Auf jeden Fall scheint das Konzept darin zu bestehen, das ganze System einmal kräftig durchzurütteln und dann zu schauen, wer am Ende übrigbleibt. Das ist nicht viel anders als eine Marktbereinigung, als politischer Ansatz aber verantwortungslos.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal