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Ärzte protestieren: Ambulant ohne Plan

Ulrike Henning über Ärzteproteste zu Lasten von Patienten

Die letzten Werktage des Jahres locken kaum noch Beschäftigte an Werkbänke und in Büros. Jetzt arbeitet nur noch, wer muss. Nach landläufiger Auffassung gehören die Ärzte dazu. Bei den Niedergelassenen entstand die Idee, die drei Tage möglichst effektvoll zur Darstellung eigener Interessen zu nutzen. Mit dem Aufruf zu Praxisschließungen rannten die Verbände offene Türen ein: Ein Notdienst sei ja gesichert.

Der Protest wurde auch deshalb angesetzt, so Interessenvertreter, weil jeweils schon Tage vor Quartalsende in vielen Praxen das Budget ausgeschöpft sei. Die Patienten müsse man dann kostenlos behandeln. Außerdem: Immer häufiger könnten keine Termine für neue Patienten vergeben werden, zu viel Zeit gehe für Bürokratie verloren. Hier stimmt also generell etwas nicht: Hat die oft gepriesene Selbstverwaltung ihre Grenzen gefunden? Und wer ist schuld? Immerhin haben die Ärzte mit ihrer Aktion erreicht, dass es im Januar einen Krisengipfel mit Gesundheitsminister Lauterbach geben soll. Patienten, die jetzt stundenlang mit akuten Beschwerden etwa in Notaufnahmen warten müssen, werden dem Treffen sicher alles Gute wünschen.

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