Nach Angriffen auf Habersaathstraße: Ermittlungen eingestellt

Im August zerstörten Sicherheitskräfte Wohnungen der ehemals obdachlosen Bewohner, doch strafrechtliche Konsequenzen bleiben aus

Die Angriffe auf den Häuserblock Habersaathstraße 40–48 bleiben vorerst ohne Konsequenzen: Die Berliner Staatsanwaltschaft hat die Strafermittlungen gegen Unbekannt wegen schweren Diebstahls und Sachbeschädigung eingestellt. Das geht aus der Antwort auf eine Schriftliche Anfrage der Berliner Linke-Abgeordneten Niklas Schrader und Niklas Schenker hervor.

Am 9. August 2023 verwüsteten Sicherheitsleute Wohnungen, die derzeit von ehemals obdachlosen Menschen ohne regulären Mietvertrag bewohnt werden. Sie rissen Fenster heraus, zerstörten Möbel und Badezimmer-Inventar, kappten die Strom- und Wasserzufuhr und tauschten Schlösser aus. Die Bewohner*innen vermuteten hinter dem Angriff die Eigentümerin Arcadia Estates, die das Haus eigentlich leermieten und abreißen will. Die Schikane setzte sich im Oktober fort, als Handwerker im Auftrag der Hausverwaltung einen Notausgang im Keller zumauerten und weitere Schlösser austauschten.

Während letztere Aktion nicht strafrechtlich relevant ist, gingen bezüglich des 9. August zwei Strafanzeigen bei der Polizei ein. Doch die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen ohne Ergebnisse eingestellt: Die Anzeigen hätten keine ausreichenden Informationen zu konkreten Straftaten enthalten, und »auch der polizeiliche Tätigkeitsbericht wies keine zureichenden tatsächlichen Anhaltspunkte für die Begehung von Straftaten auf«.

Muckefuck: morgens, ungefiltert, links

nd.Muckefuck ist unser Newsletter für Berlin am Morgen. Wir gehen wach durch die Stadt, sind vor Ort bei Entscheidungen zu Stadtpolitik – aber immer auch bei den Menschen, die diese betreffen. Muckefuck ist eine Kaffeelänge Berlin – ungefiltert und links. Jetzt anmelden und immer wissen, worum gestritten werden muss.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal