- Kommentare
- Präsidentschaftswahl
El Salvador: Es geht nichts über Sicherheit
Martin Ling über den Wahlsieg von Nayib Bukele in El Salvador
Die Trumpfkarte Sicherheit hat gestochen: Nayib Bukele hat seine Politik der harten Hand in El Salvador einen überwältigenden Wahlsieg bei den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen eingebracht. Rund 85 Prozent wollen, dass der selbsternannte »coolste Diktator der Welt« weiter regiert, auch wenn die Verfassung eine zweite Amtszeit eigentlich verbietet. 58 der 60 Parlamentssitze gingen an seine Partei Neue Ideen, begünstigt durch ein verändertes Wahlrecht, das vom Parlament verabschiedet wurde, in dem Bukele schon seit 2021 über eine qualifizierte Mehrheit verfügte. Der Fortsetzung auf dem Weg in die Diktatur steht nun noch weniger im Wege.
Die Salvadorianer*innen haben Bukele gewählt, obwohl sie wissen, dass auch laut Regierung mehrere Tausend unschuldig in Haft kamen. Details, die angesichts der drastisch gesunkenen Mordrate beim Votum nicht ins Gewicht fielen. Die Sicherheitslage hat sich seit der Ausrufung des Ausnahmezustands im März 2022 merklich verbessert. Alles andere ist für die große Mehrheit Nebensache.
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.