Das alte Problem der Glaubwürdigkeit bei der Linken

Jana Frielinghaus über Die Linke und die Bezahlkarte für Geflüchtete

Es ist gerade wie schon oft mit der Linken: Sie klärt über das auf, was hinter neoliberalen oder rassistischen Debatten steckt, aktuell denen über vermeintlich horrende Auslandsüberweisungen von Asylbewerbern. Und darüber, was aus Maßnahmen wie der Einführung der Bezahlkarte resultierende Restriktionen für die Betroffenen bedeuten. Aber dann trägt sie in Landesregierungen mit, was sie zu recht anprangert. Solche Vorgänge führten immer wieder zu erheblichem Glaubwürdigkeitsverlust. Siehe Verzögerung des Kohleausstiegs in Brandenburg, um nur ein Beispiel zu nennen.

Der Vorwurf, auch der Linken gehe es nur um Machterhalt, ist oft ungerecht. Zumal im Osten eher das aufrechte Verteidigen der Rechte Geflüchteter Stimmen kostet. Und ja, es wird vielleicht Schlimmeres verhindert oder sogar ein wenig verbessert. Dennoch ist gerade im Nordosten ein fauler Kompromiss zu befürchten. Denn die Darstellung des Schweriner SPD-Innenministers zu Einschränkungen bei der Bargeldauszahlung an Geflüchtete widerspricht jener der Linken.

Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen

Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.