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Lehrermangel in Berlin: Hoffnung auf Besserung
Senat rechnet mit mehr Lehramtsabsolventen – schon zeitnah
Licht am Ende des Tunnels? Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra (SPD) hofft, schon bald die Absolventenzahlen im Lehramt deutlich steigern zu können. »Wir gehen davon aus, dass wir die Zahl von 2500 Absolventen in den kommenden Jahren erreichen werden«, sagte sie am Dienstag nach der Sitzung des Senats. Auf diese Zahl hatten sich Unis und Senat im Rahmen der Hochschulverträge geeinigt. Aktuell liegen die Zahlen noch deutlich darunter: Etwa 1000 Studierende machten zuletzt einen Lehramtsabschluss.
Der Lehrermangel ist schon seit längerer Zeit die größte Herausforderung für die Berliner Bildungspolitik. Während die Schülerzahlen massiv steigen, gehen viele ältere Lehrkräfte in den kommenden Jahren in Rente. Auch die Gesamtzahl der Studierenden sank zuletzt, weil nun geburtenschwächere Jahrgänge ihr Studium beginnen.
Im Lehramt sei die Zahl der Studierenden indes gegen den Trend gestiegen, so Czyborra. Im letzten Wintersemester hätten über alle Universitäten hinweg 3000 Abiturienten ein Lehramtsstudium begonnen. An der Freien Universität sei nun ein Viertel der Studierenden im Lehramtsstudium. Czyborra führte dies auf Erfolge bei den bisherigen Bemühungen zurück, Lehramtsstudierende zu gewinnen: »Wir haben da etliche Maßnahmen.«
Für dieses Jahr rechnet die Senatorin mit etwa 1500 Absolventen. Dies ergebe sich aus der Zahl von 1500 Studierenden, die aktuell ihr Praxissemester absolvieren, das am Ende des Studiums steht. Dies hänge aber auch davon ab, ob die betroffenen Studierenden nun zügig in die Studienabschlussphase übergehen. Von den Absolventen würden dann erfahrungsgemäß etwa 80 Prozent ein Referendariat an Berliner Schulen beginnen.
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Gleichmäßig ist die Zahl der Studierenden allerdings nicht verteilt. »In Fächern wie Geschichte, Deutsch oder Politik sehen wir eine sehr hohe Auslastung«, sagte Czyborra. Mathematik und naturwissenschaftliche Fächer seien dagegen deutlich schlechter nachgefragt. Daher soll nun unter Schülern mehr für diese Fächer geworben werden. »Wir wollen da Ängste abbauen und zeigen, dass diese Fächer studierbar sind«, so Czyborra.
Um die Zahl der Absolventen weiter zu steigern, setzt der schwarz-rote Senat auf neue Modelle. So sollen Lehrkräfte künftig auch nur mit einem Fach unterrichten dürfen. Bisher müssen sie zwei Fächer studieren. Besonders Quereinsteiger könnten davon profitieren, weil sie dann kein zweites Fach mehr nachstudieren müssen. Berlin könne beim Ein-Fach-Lehrer aber keinen Alleingang gehen, weil die Studienabschlüsse bundesweit anerkannt werden müssen. »Wir sind da in intensivem Austausch«, so Czyborra. Noch in diesem Jahr werde die Kultusministerkonferenz zum Ein-Fach-Lehrer einen Beschluss fassen.
Neue Wege im Studium selbst geht man mit dem sogenannten Flex-Master. Der soll es Studierenden ermöglichen, sich mehr praktische Erfahrung an Schulen im Studium anrechnen zu lassen. »Es ist dringend geboten, der Fachlichkeit Raum zu geben, aber wir müssen auch stärker professionsorientiert im Studium arbeiten«, so Czyborra. Sie stellte den Start des Flex-Masters für das Sommersemester 2025 in Aussicht.
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