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Butter bei die Überfischung
Das gescheiterte Subventionsverbot zeigt die Dominanz der Wirtschaftsmächte in der WTO, meint Kurt Stenger
Mehr als ein Drittel der kommerziell genutzten Fischarten gilt weltweit als überfischt. Sprich, ihre Bestände schrumpfen, bis sie irgendwann ganz verschwinden. Schuld ist die industrielle Großfischerei, die von China, Japan, EU und USA mit Milliarden gefördert werden. Da Meeresschutz zunehmend auf der Agenda der internationalen Politik steht, sollte bei der Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation (WTO) nun ein Abkommen gegen die Subventionen beschlossen werden. Doch es war wie früher: Geht es um die wirtschaftlichen Interessen der führenden Mächte, kommt nichts voran.
Dabei handelt es sich hier nicht nur um ein Umweltproblem. Für die vielen handwerkliche Kleinfischer, von denen etwa 90 Prozent in Entwicklungsländern leben, geht es schlicht um die Exstenzgrundlage. Die riesigen Trawler fischen ja nicht vor den eigenen Küsten alles leer, sondern kreuzen überall auf den Weltmeeren. Doch obwohl das alles schon ewig bekannt ist und kritisiert wird, geht der Raubbau nicht nur weiter – er darf sogar immer noch subventioniert werden.
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