Konsulat-Attacke in Damaskus: Nichts gehört, nichts gesehen

Pauline Jäckels über Reaktion der Bundesregierung auf die Konsulat-Attacke in Damaskus

Am 01. April wurde das Nebengebäude des iranischen Konsulats in Damaskus bombadiert. Laut Pentagon und IDF-Quellen ist der Angriff auf Israel zurückzuführen. In Berlin will man trotzdem nicht genau wissen, wer verantwortlich ist.
Am 01. April wurde das Nebengebäude des iranischen Konsulats in Damaskus bombadiert. Laut Pentagon und IDF-Quellen ist der Angriff auf Israel zurückzuführen. In Berlin will man trotzdem nicht genau wissen, wer verantwortlich ist.

Zwei Wochen nach der mutmaßlich israelischen Attacke auf ein Nebengebäude des iranischen Konsulats in Damaskus behauptete ein Sprecher des Auswärtigen Amts (AA) erneut, man wisse nicht, ob es sich dabei wirklich um einen israelischen Angriff handelte – und zwar mit Grinsen im Gesicht. Das ist auch deshalb merkwürdig, weil das Pentagon Israel längst für die Aktion verantwortlich gemacht hatte. Warum also will Deutschland nichts davon gewusst haben? Vertraut die Bundesregierung den Infos seines engen Verbündeten etwa nicht?

Entweder stimmt die Behauptung des Pentagon nicht und Washington schiebt Israel die Attacke in die Schuhe. Viel wahrscheinlicher: Berlin will nicht eingestehen, dass es ein israelischer Angriff war, um eine öffentliche Verurteilung Netanjahus zu vermeiden. Zudem könnte eine Attacke auf das Konsulat, also iranisches Hoheitsgebiet, ja den Vergeltungsschlag des autoritären Mullah-Regimes rechtfertigen. Statt das zuzugeben lügt die Bundesregierung lieber und scheint sich nicht einmal mehr zu bemühen, es zu verstecken.

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