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Bayreuth: Der neue Volks-Wagner

Der Freundeskreis der Bayreuther Festspiele will künftig weniger Geld investieren

Ganz unerwartet kommt das nicht: Die Gesellschaft der Freunde von Bayreuth hat beschlossen, ihre jährliche Fördergabe an das Festspielhaus nahezu zu halbieren. Bereits dieses Jahr ist weniger Geld von den Mäzenen geflossen, künftig sollen um die 1,5 Millionen weniger auf dem Konto landen als eigentlich vorgesehen.

Dass das Land Bayern und der Bund signalisieren, dort einzuspringen, wo der gute Wille von Privatpersonen nicht länger ausreicht, müsste selbstverständlich sein! Kulturstaatsministerin Claudia Roth hat – in der ihr eigenen Phrasendreschermanier – sogleich die Voraussetzungen für ein stärkeres finanzielles Engagement formuliert: Dazu gehöre, dass die Bayreuther Festspiele »für ein insgesamt breiteres wie auch internationales Publikum noch attraktiver werden«. Klingt das nach einer Kulturpolitikerin oder eher nach McKinsey?

Es kann nicht darum gehen, dass eine traditionsreiche Institution wie das Festspielhaus wie eine Netflix-Serie nach Einschaltquoten bewertet wird. Die Oper ist kein Massenmedium. Wenn eine Kulturstaatsministerin Bedingungen ans Festspielhaus stellt, sollten die gänzlich anders klingen: Eine Auseinandersetzung mit der faschistoiden Bayreuth-Geschichte muss auf, hinter und vor der Bühne weiter konsequent verfolgt werden. Und da das kulturelle Erbe keine Privatangelegnheit ist, sollten die Festspiele so bald wie möglich den Clan-Strukturen der Familie Wagner entrissen werden und die Leitung nach künstlerischen Gesichtspunkten vergeben werden. Dann haben die Festspiele eine Zukunft!

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