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Eishockey-WM: Deutsches Team trifft auf Lieblingsgegner Schweiz

Zuletzt hatte das DEB-Team gegen die Eidgenossen oft das bessere Ende für sich

  • Manfred Hönel
  • Lesedauer: 4 Min.

Oh Wunder! Bei der Eishockey-Weltmeisterschaft geht es für die deutsche Nationalmannschaft an diesem Donnerstag im Viertelfinale (16.20 Uhr) wieder einmal gegen die Schweiz. Schweiz? Da war doch was! 2021 in Riga. Penaltyschießen. Marcel Noebels von den Eisbären Berlin gleitet als letzter deutscher Schütze übers Eis. Mit einem Wahnsinnstrick lässt Noebels den Schweizer Torhüter Leonardo Genoni aussteigen. Die Deutschen gewinnen 3:2 und ziehen ins Halbfinale ein.

»Noebi« muss diesmal verletzt aus dem heimatlichen Tönisvorst die WM-Spiele seiner Kollegen beobachten. Bei der WM 2023 war er noch dabei, als das Team des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) nach Treffern von Maximilian Kastner, John-Jason Peterka und Nico Sturm die Eidgenossen durch einen 3:1-Sieg abermals nach Hause schickte. Erneut im Viertelfinale, wieder in Riga. 2021 reichte es noch nicht zur Medaille, zwei Jahre später hing Silber um den Hals. Diesmal ist nicht Lettland Gastgeber der WM, sondern Tschechien. Also wird in Ostrava gespielt, Gegner sind aber wieder die Schweizer, die nach guten Leistungen in ihrer Vorrundengruppe A auf den zweiten Rang hinter Kanada gelandet waren.

Bundestrainer Harold Kreis zweifelt aber weder deswegen an den Chancen für sein Team noch aufgrund der eigenen Leistung beim etwas wackligen 6:3-Sieg im letzten Vorrundenspiel am Dienstag: »Die Franzosen hatten den besseren Start in die Partie, damit hatten wir anfangs ein bisschen Mühe. Unsere Mannschaft hat das dann korrigiert, die Scheibe und die Zonen besser kontrolliert. Dann sind auch die Tore gefallen. Die letzten 30 Minuten haben eindeutig uns gehört.« So ein Spiel, in dem es um nichts mehr geht, sehe von außen oft einfacher aus, als es ist. »Aber das war wirklich harte Arbeit. Ich denke, dass das Ergebnis auch in der Höhe absolut verdient war. Die Mannschaft hat sich bisher sehr gut präsentiert und wir gehen mit einem positiven Gefühl ins Viertelfinale.«

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Die Schweiz und Deutschland verbindet nicht erst seit den jüngsten WM-Duellen eine lange Eishockey-Geschichte. Wahrscheinlich sogar die längste in Europa überhaupt: Insgesamt kreuzten die Eidgenossen mit den Deutschen bereits in 155 Länderspielen die Schläger. Dazu kamen noch zehn Spiele der DDR gegen die Schweiz. Zum ersten Mal standen sich bei der Europameisterschaft 1910 in Les Avants, drei Kilometer vom Genfer See entfernt, eine Schweizer und eine deutsche Auswahlmannschaft gegenüber. Deutschland gewann 9:1. Ein Jahr später bei der EM in Berlin siegten die Hausherren sogar 11:0.

Doch diese Zeiten sind lange vorbei. Spätestens seit dem Vizeweltmeistertitel 2013 gelten die Schweizer eigentlich als das stärkere Team, doch zuletzt scheiterten sie immer wieder in den entscheidenden Momenten an ihren deutschen Nachbarn. Die Mannschaften kennen sich eigentlich in- und auswendig. Und die letzten Details könnte sich Bundestrainer Kreis noch von seinem Stürmer Dominik Kahun verraten lassen. Der spielt seit 2020 beim SC Bern.

Doch nicht nur dieses Viertelfinale verspricht Hochspannung. Zu einem reinen Skandinavien-Duell kommt es zwischen den Schweden und Finnland. Während sich die Finnen mehr oder weniger humpelnd und stolpernd in die Runde der besten Acht retteten, spielten die Schweden groß auf. Sie marschierten mit sieben Siegen durch die Vorrunde und bestachen bisweilen durch ein traumhaftes Kombinationsspiel. NHL-Profis wie Joel Eriksson Ek (Minnesota) oder Erik Karlsson (Pittsburgh) zogen einen Angriffswirbel auf, der durchaus an die einst berühmte Moskauer Gala-Troika Wladimir Krutow, Igor Larionow und Sergej Makarow erinnerte.

Bei den Schweden wirbeln immerhin 18 Spieler aus der nordamerikanischen NHL mit. Mehr stellen nur die USA (23) und Kanada (24) in ihre Reihen. Bei den Deutschen sind es fünf. Besonders interessant dürfte das Spiel des Gastgebers Tschechien gegen die USA werden, denn immerhin hatten die einheimischen Medien vor WM-Beginn in lediglich etwas verklausulierten Formulierungen mit dem Titel gerechnet. Obwohl auch die Tschechen alle Profis aus Nordamerika nominiert haben, derer sie habhaft werden konnten, reichte es in ihrer Vorrundengruppe nur zu Platz drei.

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