- Politik
- Personalie
Prusseliese gegen Pippi in Greiz
Martina Schweinsburg rüttelt an »Brandmauer« zur Thüringer AfD
»Diese Pippi-Langstrumpf-Politik, in der man sagt: ›Die AfD ist ein böses Kind, mit dem darfst du nicht spielen‹ ist gescheitert«, meint die per Direktmandat in Thüringen neu gewählte CDU-Abgeordnete Martina Schweinsburg. Aus »Respekt vor dem Wähler« soll der konservative Landesverband Sondierungsgespräche mit den Rechtsextremen führen. So ließen sich diese vielleicht »entzaubern«, so die frühere Präsidentin des Landkreistages weiter.
Die Pippi Langstrumpf ist hier der – damals noch designierte – CDU-Vorsitzende Friedrich Merz, der 2021 die viel zitierte »Brandmauer« einzog: »Die Landesverbände, vor allem im Osten, bekommen von uns eine glasklare Ansage: Wenn irgendjemand von uns die Hand hebt, um mit der AfD zusammenzuarbeiten, dann steht am nächsten Tag ein Parteiausschlussverfahren an«, sagte Merz dem »Spiegel«. Auch die Thüringer CDU schloss vor der Wahl eine Zusammenarbeit mit der AfD aus.
Den Parteiausschluss muss die frühere Landrätin von Greiz – der Stadt, in der die CDU mit Christian Tischner dem AfD-Nazi Björn Höcke im Wahlkreis II ein Direktmandat abjagen konnte – sicher nicht fürchten. Um im Bild von Astrid Lingren zu bleiben übernimmt sie nun die Rolle der »Frau Prysselius«. Die von Pippi Langstrumpf liebevoll »Prusseliese« genannte Autoritätsfigur trachtete danach, das Kind in ein Waisenhaus zu bringen, damit es in »normaler« Umgebung aufwächst.
Um Normalisierung bemüht sich Schweinsburg auch gegenüber der Linkspartei, die von der Bundes-CDU mit einem Unvereinbarkeitsbeschluss in die Ecke gestellt wurde. Die Landesverbände sollen ins Gespräch gehen, regt die konservative Abgeordnete an.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!
In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!