- Kommentare
- COP 29
Klimakrise nicht kompensierbar
Der erste Beschluss der Weltklimakonferenz hat es nicht in sich
Wenn Rückenschmerzen plagen, versucht der Körper, das durch Schonhaltung zu kompensieren, die über längeren Zeiraum aber nur zu schlimmeren Beschwerden führt. Ähnlich verhält es sich mit der Kompensation von CO2-Emissionen: Kurzfristig sollen neue Klimaschutzprojekte nicht vermeidbaren Ausstoß von Firmen ausgleichen, was eigene Anstrengungen bremst. Zudem haben viele Projekte mangels ausreichender Standards und Kontrolle kaum oder deutlich geringeren Klimaeffekt als angenommen, dienen letztlich nur dem Greenwashing der Zahler – vor allem Öl- und Gaskonzerne, Autobauer und Fluggesellschaften.
Es ist natürlich positiv, dass bei der Weltklimakonferenz in Baku nun strengere Regeln beschlossen wurden, um den Wildwuchs eindämmen. Noch wichtiger ist aber, dass möglichst wenig Kompensation stattfindet und alle Branchen gedrängt werden, möglichst schnell und vorrangig die eigenen Emissionen zu mindern. Wie bei Schmerzen geht es eben um Ursachenbekämpfung, denn die Klimakrise ist nicht kompensierbar.
Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.
Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen
Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.