- Kommentare
- Mentale Gesundheit
Psychische Probleme in der Schule: Katastrophen vor Augen
Viele Kinder und Jugendliche haben Ängste und seelische Nöte. Sie brauchen Hilfe. Auch in der Schule
Wie mit dem Unterrichtsausfall während der Corona-Pandemie in den Schulen umgegangen wurde, offenbart ein Dilemma: Aufholprogramme wurden angekündigt, aber die Umsetzung gelang nur mancherorts, weil Personal fehlte. Die meisten Angebote sind inzwischen ausgelaufen, Lernrückstände klaffen aber weiterhin. Lehrkräfte wie Schüler müssen sich mit einem scheiternden Bildungssystem arrangieren. Der Leistungsdruck bleibt aber, und die Angst steigt bei vielen Kindern und Jugendlichen, nicht mehr mitzukommen, wie das Deutsche Schulbarometer zeigt. Ein Viertel der Befragten machte sich demnach Sorgen, in der Schule keine guten Noten zu erbringen. Außerdem gibt es Ängste vor Klimaveränderungen und Kriegen. Kinder wachsen derzeit mit vielen Unsicherheiten auf, die ihnen aufs Gemüt schlagen. Rund ein Fünftel der Befragten hat psychische Probleme.
Darauf müssen die Schulen reagieren und Hilfsangebote schaffen. Es braucht nicht nur mehr Lehrkräfte, sondern auch Sozialarbeiter, Psychologinnen und Erzieherinnen. Schulen sind wichtige Orte für Kinder und Jugendliche, dort müssen sie sich wohlfühlen können, schließlich verbringen sie in den Einrichtungen viel Zeit und haben dort einen großen Teil ihrer sozialen Kontakte. In den Schulen müssen sie einen Platz vorfinden, an dem sie lernen und sich entwickeln können. Das wird nur zu erreichen sein, wenn der Lernprozess in den Mittelpunkt gerückt und der Leistungsdruck zurückgenommen wird. Die alarmierenden Ergebnisse der Befragung sollten zu denken geben.
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.