- Kommentare
- Kandidatur
Thomas Haldenwang: Abenteuer eines Beamten
Thomas Haldenwang hätte kleinere Brötchen backen sollen, findet Sebastian Weiermann
Es dürfte kein niederträchtiger und heimlich die AfD unterstützender Plan hinter Thomas Haldenwangs Kandidatur für den Bundestag stecken. Es handelt sich wohl eher um das Abenteuer eines Spitzenbeamten und um einen CDU-Kreisverband auf der Suche nach Aufmerksamkeit. Über 60 Jahre hat kein Christdemokrat das Direktmandat in Wuppertal errungen. Mit dem Promi Haldenwang hofft die Partei nun auf die Chance, das zu schaffen. Mit zahlreichen negativen Folgen.
Die ursprünglich vorgesehene Kandidatin Derya Altunok musste Haldenwang
Platz machen. Sie bleibt beschädigt zurück. Und ihre Niederlage sendet mal wieder die Botschaft, dass eine junge, migrantische Frau gegen einen alten, weißen Mann in der CDU nur verlieren kann. Auch Haldenwang bleibt beschädigt zurück. Für einen Geheimdienstchef genoss er viel Ansehen. Möglicherweise hätten ihm weniger Ambitionen gutgetan, ein Sitz im Wuppertaler Stadtrat wäre der bessere Anfang für eine parteipolitische Karierre im Ruhestand gewesen.
Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.
Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen
Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.