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Trump und Musk: Was kostet die Welt?
Wolfgang Hübner über die globale Dreistigkeit der künftigen US-Führung
»Was kostet die Welt?« – mit dieser Frage wird eine Haltung beschrieben, die man früher Großmannssucht nannte. Der frühere und künftige US-Präsident Donald Trump verkörpert diesen Gestus idealtypisch. Seine Grundüberzeugung, dass alles käuflich sei, artikulierte er bereits in seiner ersten Amtszeit, als er schon einmal wissen wollte, was Grönland kosten würde.
Damals lehnte Dänemark, dessen Teil Grönland ist, deutlich ab. Auch heute steht die riesige Insel nicht zum Verkauf, aber Trumps Interesse gilt der geostrategischen Lage, den vermuteten Rohstoffen und der Sicherheit von US-Militäranlagen. Auch den Panama-Kanal – einst maßgeblich von den USA erbaut und vor genau 25 Jahren in panamaische Verwaltung übergeben – hat Trump im Visier. Auch hier verflechten sich geostrategische und wirtschaftliche Interessen. Trump will alles unter unmittelbare Kontrolle bekommen, was seinem Machtdenken nützlich ist.
Dabei hat er mit Elon Musk jetzt einen Partner, der ihm an globaler Dreistigkeit ebenbürtig ist. Musk hat Trump sogar etwas voraus: riesige Wirtschafts- und Finanzmacht und mit der Plattform X (Twitter) ein weltweites Werkzeug der Meinungsmache und -manipulation. Von dem macht er bedenkenlos Gebrauch, indem er sich etwa in Wahlkämpfe anderer Länder einmischt und die AfD zur Retterin Deutschlands stilisiert. In Musk verkörpert sich eine ökonomische, mediale und politische Machtverflechtung, die manche literarische Dystopie harmlos aussehen lässt.
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