Kolumbien: Petros Friedensplan steckt fest

Martin Ling über den Notstand in Kolumbien

Unfriedliche Aussichten: Ein Mitglied der Nationalen Befreiungsarmee (ELN) macht am 26. Oktober 2023 in der Nähe des Flusses Baudo in der Provinz Choco, Kolumbien, eine Pause. Im Januar 2025 hat Präsident Gustavo Petro zuerst die Friedensgespräche abgebrochen und jetzt der ELN den Krieg erklärt.
Unfriedliche Aussichten: Ein Mitglied der Nationalen Befreiungsarmee (ELN) macht am 26. Oktober 2023 in der Nähe des Flusses Baudo in der Provinz Choco, Kolumbien, eine Pause. Im Januar 2025 hat Präsident Gustavo Petro zuerst die Friedensgespräche abgebrochen und jetzt der ELN den Krieg erklärt.

Die Prognose des linken Präsidenten Kolumbiens, Gustavo Petro, wird sich kaum noch erfüllen: »Der jahrzehntelange Krieg zwischen der ELN-Guerilla und dem Staat wird im Mai 2025 beendet«, hatte der Ex-Guerillero 2023 vorausgesagt. Daraus wurde nun die Verkündung des Notstands und eine Kampfansage: Die ELN habe »den Krieg gewählt und wird den Krieg bekommen«, schrieb Petro am Montag auf X.

Petro geht in seiner Kampfansage gegen die ELN darüber hinweg, dass die Spannungen zwischen der ELN und den Dissidenten der aufgelösten Farc-Guerilla in der Region Catatumbo seit Monaten zunehmen und dass diese Krise von Teilen der extremen Rechten und den Paramilitärs des Golfclans gefördert wird. Dabei handelt es sich um das mächtigste Verbrechersyndikat Kolumbiens. Den Golfclan, dem die Hälfte des Kokainexports zugeschrieben wird, und den Drogenhandel zu ignorieren, wird Kolumbien dem von Petro propagierten »vollständigen Frieden« nicht näher bringen. Von seiner geplanten Abkehr vom Kokain ist nicht mehr viel zu sehen.

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