- Kommentare
- Anklage gegen Bolsonaro
Stunde der Wahrheit
Peter Steiniger zu Brasiliens Angeklagtem Nummer eins
Es dauerte, doch nun wurde gegen den Ex-Präsidenten und 33 Gefolgsleute Anklage erhoben. Jair Bolsonaro wird vorgeworfen, als Kopf einer kriminellen Vereinigung einen Staatsstreich geplant zu haben, um nach der gegen Lula da Silva verlorenen Präsidentschaftswahl 2022 an der Macht zu bleiben. Ihm drohen 30 Jahre Haft. Zu seinem Klub gehören Militärs, die wie er der Diktatur nachtrauern, und die Brasilien weiter gegen links beschützen wollen. Nun sieht sich Bolsonaro als Opfer von Verfolgung durch ein »autoritäres Regime«. Wegen seiner Lügen über das Wahlsystem hat ihn die Justiz bereits bis 2030 für öffentliche Ämter gesperrt. Politisch ist er dennoch nicht tot.
Im Kongress drängt Bolsonaros Lager auf eine Novelle, die Delinquenten das passive Wahlrecht kürzer entzieht, damit der »Hauptmann« 2026 starten kann. Als mögliche Kandidatin nach außen hin sieht der seine Frau Michelle. Die Messen sind noch nicht gesungen und viel hängt davon ab, dass es bald zum Prozess kommt. Dann bliebe Bolsonaro nur noch eine Wahl: Knast oder Miami.
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.