Olaf Lies: Regierungschef mit Refugium

Olaf Lies wird Ministerpräsident in Niedersachsen

  • Hagen Jung
  • Lesedauer: 2 Min.
Niedersachsen – Olaf Lies: Regierungschef mit Refugium

Dort, wo Liebhaber der friesischen Landschaft Urlaub machen, im nahe seinem Geburtsort Wilhelmshaven liegenden Sande, ist Niedersachsens designierter Ministerpräsident Olaf Lies zu Hause. In dem knapp 9000 Einwohner zählenden Ort findet der 58-jährige SPD-Politiker eine Idylle zum Entspannen. Ein solches Refugium vor Augen, dürfte Lies wohlgemut der Arbeitsfülle eines Regierungschefs entgegensehen. Der Friese soll an diesem Dienstag vom Landtag zum Ministerpräsidenten gewählt werden und Stephan Weil nachfolgen. Bis zur kommenden Wahl in zwei Jahren wird er die rot-grüne Landesregierung führen.

Auch in seinem neuen Amt wird Lies im Aufsichtsrat von Volkswagen das Land vertreten. Fremd ist ihm das nicht, schließlich hat er Elektrotechnik studiert und als Diplomingenieur an der Fachhochschule Wilhelmshaven gearbeitet. Mehr reizte ihn aber offenbar die Politik. 2002 schloss er sich der SPD an, kletterte über kommunale Vorstandsfunktionen auf den Platz des stellvertretenden Landesvorsitzenden. Nun ist er als Nachfolger des Vorsitzenden Stephan Weil vorgesehen, der sich mit 66 Jahren von seinen Ämtern zurückzieht.

Die Landtagswahl 2008 brachte Olaf Lies als Abgeordneten ins Parlament. Fünf Jahre später berief ihn Weil als Wirtschaftsminister in die Landesregierung. 2017 wechselte er an die Spitze des Umweltministeriums, kehrte aber 2022 ins Wirtschaftsministerium zurück.

Ein Kurswechsel ist von ihm nicht zu erwarten, wohl aber ein anderer Regierungsstil. Lies gilt als redegewandt, während Weil den Ruf hat, etwas spröde zu sein. Und Lies fällt oft durch seine gute Laune auf.

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