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Auf eigenen Wegen: Isaiah Hartenstein ist endlich NBA-Champion
Erst zum zweiten Mal nach Dirk Nowitzki im Jahr 2011 gewinnt ein Deutscher den begehrtesten Vereinstitel im Basketball
Mit Dirk Nowitzki verglichen zu werden, ist für deutsche Basketballer immer schwierig. Schließlich hat der Würzburger die Messlatte sehr weit oben aufgelegt. Der heute 27-jährige Isaiah Hartenstein musste diese Vergleiche schon als Junior aushalten: deutscher U16-Meister, Bundesligadebüt mit 16, drei Jahre später Nationalspieler. Auch der Spielstil erinnerte damals an Nowitzki, der 2011 als einziger deutscher Basketballer in der besten Liga der Welt NBA-Meister geworden war. Bis jetzt. In der Nacht zum Montag gelang dies nun auch Hartenstein. Der Weg dorthin war aber ein ganz anderer.
»Jetzt mit Dirk in einem Satz erwähnt zu werden, das ist schon etwas Besonderes«, sagte der Sohn einer US-Amerikanerin und eines Deutschen, der seine ersten elf Lebensjahre in den USA verbracht hatte. Dennoch wird er als »Anti-Nowitzki« bezeichnet, was äußerst unfair ist. Nowitzki hatte das Glück, als Star eines Teams aufgebaut zu werden, Hartenstein wurde stets in Nebenrollen gezwängt. Nowitzki gilt als verwurzelt, weil er Dallas stets die Treue hielt, Hartenstein wurde, ohne gefragt zu werden, immer wieder weitergereicht. Der Altstar war beliebt, weil er fast jeden Sommer zum Nationalteam kam. Da sich Hartenstein oft um Neuanstellungen bei einem von letztlich sechs NBA-Teams kümmern musste, verzichtete er einige Male und wurde später gar nicht mehr eingeladen.
Der Durchbruch gelang erst vergangene Saison. Nun zahlen ihm die Oklahoma City Thunder 29 Millionen Dollar pro Jahr. Der Deutsche dankte es mit im Schnitt zehn Punkten pro Spiel. Keine Nowitzki-Zahlen, für die waren andere im Team zuständig. Die Trophäe aber ist dieselbe.
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