Ina Latendorf: In die erste Reihe

Ina Latendorf ist neue Parlamentarische Geschäftsführerin der Linksfraktion im Bundestag

Linksfraktion – Ina Latendorf: In die erste Reihe

Den Namen wird man von jetzt ab öfter lesen und hören: Ina Latendorf wurde von der Linksfraktion im Bundestag zur Ersten Parlamentarischen Geschäftsführerin gewählt, mit 87,9 Prozent in der 64-köpfigen Fraktion. Was die Schwerinerin, die bisher meist abseits der Schlagzeilen agierte und an diesem Donnerstag 54 Jahre alt wird, für das neue Amt prädestiniert: Sie ist Juristin und gehört dem Bundestag seit 2021 an. Damit zählt sie schon zu den Erfahrenen in der Linksfraktion.

Ihr Weg in die Politik begann in der Zeit der Wende in der DDR und der deutschen Vereinigung – als die in Greifswald Geborene ihre Ausbildung als Facharbeiterin Pflanzenproduktion mit Abitur abschloss und in die PDS eintrat. Sie studierte Jura, weil sie etwas gegen Ungerechtigkeiten tun wollte, arbeitete in einer Anwaltskanzlei, war Kommunalabgeordnete und 20 Jahre lang Referentin beim Bürgerbeauftragten von Mecklenburg-Vorpommern.

In ihrem neuen Amt folgt Latendorf auf Christian Görke. Der hatte dieser Tage erklärt, es sei Zeit für einen Generationenwechsel, deshalb kandidiere er nicht erneut. Seine Ziele seien erreicht: Wiedereinzug der Linken in den Bundestag, geordneter Start der neuen Fraktion.

Auseinandersetzungen mit anderen Fraktionen, etwa um die Rechte der Linke-Gruppe nach der Wagenknecht-Abspaltung, führte Görke mit einer Mischung aus Diplomatie und Bissigkeit. Latendorf wird ihre eigene Linie finden müssen; nicht nur um ihre größtenteils aus Neulingen bestehende Fraktion zusammenzuhalten. Sondern etwa auch beim Streit um die Besetzung des Geheimdienst-Ausschusses, bei der die CSU der Linken Steine in den Weg rollt.

- Anzeige -

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.