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CDU: Caroline Bosbach in Erklärungsnot
Hat Caroline Bosbach Geld der CDU unterschlagen?
Caroline Bosbach gerät zunehmend unter Druck. Die CDU im Rheinisch-Bergischen Kreis stellte der Bundestagsabgeordneten in der Nacht zu Dienstag ein Ultimatum: Bis Freitag soll die Christdemokratin Stellung zu den 2500 Euro nehmen, die sie im Bundestagswahlkampf bar von einem CDU-Mitarbeiter erhalten hatte.
Das Geld war offenbar für einen mit Bosbach befreundeten Wahlkampfhelfer bestimmt. Der Vorwurf: Die 35-Jährige könnte die Summe womöglich für sich behalten haben. Außerdem soll sie 2023 bei einer Wahl des CDU-Wirtschaftsflügels (MIT) Stimmen erkauft haben.
Die Tochter des langjährigen CDU-Abgeordneten Wolfgang Bosbach sieht sich in Erklärungsnot. In einem Instagram-Video bezeichnet sie die Vorwürfe als »fingiert«. Die Leistungen des Wahlkampfhelfers seien erbracht worden, teilten ihre Anwälte mit. Dem Mitarbeiter, der sie beschuldigt, sei gekündigt worden. 2500 Euro überwies Bosbach an die CDU zurück. Trotzdem übergab der Kreisvorstand sämtliche Unterlagen an die Staatsanwaltschaft Köln, die derzeit prüft, ob Ermittlungen eingeleitet werden.
Am Samstag wird der Kreisvorstand zusammenkommen, um Bosbachs Stellungnahme zu bewerten. Auch die Abgeordnete ist zu dem Treffen eingeladen – ob sie erscheinen wird, bleibt ungewiss. Bereits einer vorherigen Krisensitzung blieb sie fern. Im Kommunalwahlkampf in NRW nimmt Bosbach derzeit keine Termine wahr, was der Kreisvorstand ausdrücklich begrüßt. Die Stimmung in ihrem Wahlkreis ist frostig geworden – dort hatte sie bei der Bundestagswahl im Februar das Direktmandat mit 42,2 Prozent der Stimmen errungen.
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