- Kommentare
- Berlin
Unser Freund, der Baum
Ein Herz für Bäume, weil sie Schatten spenden
Bäume spenden Schatten, sorgen für bessere Luft und bei Regen können wir uns unter sie stellen. Anders als Alleebäume in Brandenburg, die hin und wieder als Gefahr für rasende Autofahrer verunglimpft werden, sollten Straßenbäume in Berlin niemanden stören – höchstens Investoren, die sie für verschiedene Bauprojekte abholzen lassen wollen. Aber das ist ein anderes Thema.
Statt Blumen auf verwaiste Baumscheiben in den Fußwegen zu pflanzen, gehören dort neue Bäume hin. Sogar die CDU und ihr Regierender Bürgermeister Kai Wegner haben nun endlich eingesehen, dass sie sich dem Anliegen des Volksbegehrens für mehr Straßenbäume nicht ernstlich verweigern dürfen. Denn auch Wähler der CDU wünschen sich solche Bäume.
So leicht wie bei der von einem anderen Volksbegehren geforderten autofreien Innenstadt, die Wegner rundweg ablehnt, kann er es sich bei den Bäumen nicht machen. Hier würde er für eine Verweigerungshaltung keinen donnernden Applaus von seinen Parteifreunden erhalten. Darum spielt er die eine Idee gegen die andere aus und sagt, Bezirksbürgermeister der Grünen müssten sich entscheiden, ob sie mehr Bäume wollen oder mehr Poller, die den Autoverkehr aus bestimmten Kiezen mehr oder weniger fernhalten. Er sei ein Freund von mehr Bäumen, beteuert Wegner.
Zu lösen bleibt das leidige Problem der Finanzierung. Doch Befürworter des Volksbegehrens erinnern daran, dass ein Sparen bei der Pflege von Bäumen langfristig Milliardensummen koste, also teurer sei, als rechtzeitig Geld hineinzustecken. Denn sonst ist er bald tot, unser Freund, der Baum – und wir stehen schutzlos in der Sonne und im Regen.
Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.
Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen
Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.