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Latino-Rapper Bad Bunny: Stolz gegen Donald Trump
Latino-Rapper Bad Bunny weist rechte Kritiker in den USA in ihre Schranken
Als sich Benito Antonio Martínez Ocasio als Jugendlicher den Rapper-Namen Bad Bunny zulegte, schuf er damit einen anderen Charakter: »Etwas gemeiner, auf jeden Fall selbstbewusster«, sagt der heute 31-Jährige. Mittlerweile brauche er das nicht mehr. »Auch im Musikgeschäft ist es besser, sich selbst treu zu bleiben. Also kommt Benito immer mehr durch.« Auch politisch bleibt sich der Puerto Ricaner treu, was ihm von US-Konservativen sehr übel genommen wird.
Der Sohn eines Lkw-Fahrers und einer Lehrerin ist seit Beginn des Jahrzehnts ein Superstar, der spanischsprachigem Rap zu weltweiter Popularität verholfen hat. Von 2020 bis 2022 wurden die Songs keines anderen Künstlers so oft gestreamt wie die von Bad Bunny. Vorher war das niemandem gelungen, der nicht auf Englisch sang.
Im Mai kündigte er eine Welttournee an, lässt aber die USA aus, weil er fürchtet, Agenten der Einwanderungsbehörde ICE würden rund um seine Konzerte Razzien unter Fans mit lateinamerikanischen Wurzeln starten. Präsident Donald Trump hatte er schon 2017 für fehlende Hilfen nach dem Hurricane Maria in Puerto Rico kritisiert. 2024 unterstützte er dann dessen Widersacherin Kamala Harris.
Im Februar 2026 soll Bad Bunny bei der Halbzeitshow des Super Bowl auftreten. Obwohl als Puerto Ricaner automatisch mit der US-Staatsbürgerschaft ausgestattet, toben Trumps Anhänger, dass der Rapper doch kein echter Amerikaner sei und zudem nicht auf Englisch singe. Bad Bunny drehte die Kritik um: Die Hälfte seines Monologs als Gastgeber von Saturday Night Live hielt er am Wochenende ohne Untertitel auf Spanisch. »Wenn ihr das nicht verstanden habt«, fügte er auf Englisch hinzu, »habt ihr noch vier Monate Zeit, es zu lernen.«
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