Diplomatie der Völker

Venezuela-Treffen in Amsterdam

  • Harald Neuber
  • Lesedauer: 2 Min.

Nach Kuba weckt auch Venezuela zunehmend das Interesse von Solidaritätsaktivisten aus Europa. Rund 120 Personen kamen von Freitag bis Samstag in den Räumen des Internationalen Forschungs- und Bildungsinstituts in Amsterdam zusammen, um die künftige Zusammenarbeit der Venezuela-Solidarität zu besprechen. Eingeladen zu dem Treffen hatte das Außenministerium in Caracas. Der Vizeaußenminister für Europa, Alejandro Fleming, wurde durch seine Mitarbeiterin Ginette Gozález vertreten.

Ziel Venezuelas sei es, die Solidaritätsgruppen im Ausland als Teil der venezolanischen Diplomatie einzubinden, sagte González gegenüber dem Internetportal amerika21.de. Die junge venezolanische Diplomatin war nach eigenem Bekunden selbst in Basisgruppen aktiv – sowohl in Spanien als auch in ihrem Heimatland. Die enge Kooperation mit Solidaritätsorganisationen sei die Grundlage einer neuen »Diplomatie der Völker«, erklärte sie.

Nach Angaben der Organisatoren des Treffens hatte Venezuelas Präsident Hugo Chávez in einer Grundsatzrede Ende 2004 die strategischen Aufgaben der »neuen« Diplomatie formuliert: Die lateinamerikanische Integrationspolitik solle im Ausland bekannt gemacht und Solidaritätsgruppen sollten befähigt werden, der Desinformation in den Medien ihrer Länder etwas entgegensetzen zu können. Auch wenn diese Linie von den diplomatischen Vertretungen bislang nur wenig umgesetzt wurde, gebe es Fortschritte. So seien Vertreter der Partei DIE LINKE unlängst in Venezuela gewesen, sagte González: »Sie kamen zu mir in die Ortsgruppe der (regierenden) Vereinigten Sozialistischen Partei Venezuelas«. Ein solcher Austausch der Erfahrungen an der Basis könne beiden Seiten helfen, voran zu kommen.

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