Kriegswahnsinn
Die Friedensbewegung vergleicht den NATO-Kampfeinsatz in Afghanistan seit Jahren mit dem Krieg der USA in Vietnam. Mit Recht, Parallelen gibt es schließlich zuhauf. Zuerst nehmen die Grausamkeiten des Krieges und die Opferzahlen zu. Eine der eher am Rande erwähnten Parallelen ist die wachsende Zahl von Soldaten, die psychisch angeschlagen nach Hause zurückkehren. 2008 sind 245 betroffene deutsche Soldaten gezählt worden, 226 davon waren in Afghanistan. Vor mehr als drei Jahrzehnten kamen immer mehr GIs mit psychischen Schäden aus Südostasien nach Hause zurück – wenn sie überhaupt zurückkamen.
Gleichzeitig wird in den Medien darauf hingewiesen, dass nicht genügend Psychologen im Dienst der Bundeswehr stehen, um die Kranken zu betreuen. Sicherlich müssen die betroffenen Männer und Frauen jetzt psychologisch behandelt werden. Fatal aber ist es, nun mehr stationäre Behandlungsplätze für die Truppe zu fordern. Die eigentliche Krankheitsursache ist damit nicht aus der Welt. Es geht nicht in erster Linie um eine bessere Behandlung und Betreuung von Soldaten, es geht um den Abzug der Bundeswehr von allen Kriegsschauplätzen. Der NATO-Krieg in Afghanistan muss unverzüglich beendet werden – nicht zuletzt, um die Soldaten vor Schlimmerem zu bewahren.
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