Talibanchef in Pakistan eingekreist

Streitkräfte rückten auf die Stadt Kotkai vor

  • Lesedauer: 2 Min.

Peshawar (AFP/ND). Am dritten Tag der Bodenoffensive in Süd-Waziristan sind die pakistanischen Streitkräfte auf die Bastionen der Taliban vorgerückt. Die Truppen bereiteten am Montag nach Angaben aus Armeekreisen die Stürmung von Kotkai vor, der Heimatstadt des Talibanführers Hakimullah Mehsud.

Die Truppen hätten in den Außenbezirken von Kotkai Stellung bezogen, hieß es. Die Stadt könnte demnach innerhalb weniger Stunden oder am Dienstagmorgen eingenommen werden. Mehsud ist der Chef der extremistischen Tehrik-e-Taliban Pakistan, die Verbindungen zum Terrornetzwerk Al Qaida von Osama bin Laden unterhalten und hinter einer Serie von Anschlägen mit mehr als 2300 Toten stecken sollen.

Die pakistanischen Streitkräfte hatten die lange angekündigte Bodenoffensive in der teilautonomen Region Süd-Waziristan am Sonnabend begonnen, nachdem Kampfflugzeuge das Gebiet zuvor monatelang bombardiert hatten. Bis zu 25 000 Soldaten, Paramilitärs und Polizisten sind im Einsatz.

Nach Angaben der UNO und pakistanischer Behörden sind seit August mehr als 100 000 Zivilisten aus Süd-Waziristan geflohen, davon rund 22 000 seit Beginn der Bodenoffensive. Angesichts des bevorstehenden Winters droht Pakistan eine verheerende Situation. Bereits im Frühjahr waren mehr als zwei Millionen Menschen im Nordwesten des Landes vertrieben worden, als die Armee im Swat-Tal gegen Talibanmilizen vorging.

In der Stadt Dera Ismail Khan im Westen der Stammesgebiete kamen am Montag Tausende von Flüchtlingen in überfüllten Pkw und in Lastwagen an.

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