Ex-Agent: BND ist inkompetent

Prozess gegen ehemaligen Residenten im Kosovo

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München (dpa/ND). Im Prozess gegen einen suspendierten Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes (BND) und seinen Lebensgefährten haben die Angeklagten am Mittwoch vor dem Oberlandesgericht München Vorwürfe der Bundesanwaltschaft zurückgewiesen. Der 42 Jahre alte Oberstleutnant und frühere Resident des BND im Kosovo ist wegen Verrats von Staatsgeheimnissen angeklagt. Der 28-jährige Mitangeklagte wird beschuldigt, sich Staatsgeheimnisse »verschafft zu haben, um sie zu offenbaren«. Beide sollen den BND um 14 700 Euro betrogen haben.

Der Oberstleutnant warf dem BND »Inkompetenz« vor. Der Dienst habe ihn mit dem Aufbau der Stelle in Pristina allein gelassen. Er habe weder einen Lehrgang zur Auswertung von Informationen absolviert noch einen Kurs für Kassenwesen. Sein mazedonischer Lebensgefährte sei für ihn als »Sprachmittler« von unschätzbarem Wert gewesen. Er habe von seiner Tätigkeit für den BND nichts gewusst. Die geschiedene Ehefrau des Agenten hatte die Ermittlungen in Gang gebracht, als sie dem BND meldete, ihr Mann habe seine Lebensversicherung auf den Mitangeklagten überschrieben.

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