Tausende Hmong werden abgeschoben

Thailand setzt Vereinbarung mit Laos um

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Mit einem generalstabsmäßig vorbereiteten Militäreinsatz hat Thailand am Montag die Abschiebung von mehr als 4000 Angehörigen der Volksgruppe der Hmong nach Laos eingeleitet.

Bangkok (AFP/ND). Binnen weniger Stunden wurden schätzungsweise 2000 Hmong in Lastwagen und Bussen aus dem Lager Huay Nam Khao im Nordosten Thailands abtransportiert. International wurde die Aktion kritisiert. Die Hmong leben zum Teil seit 30 Jahren in Thailand. Allerdings vereinbarte Thailand mit dem Nachbarstaat Laos, dass sie bis zum Ende dieses Jahres in die Heimat zurückgebracht werden sollten.

Viele Hmong (Meo) fürchten jedoch, in Laos drangsaliert zu werden, da sie während des Vietnamkriegs an der Seite der USA kämpften. Die thailändische Regierung betrachtet die Hmong als illegale Einwanderer. Das UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) appellierte schon in der vergangenen Woche an die Regierung in Bangkok, auf die »Zwangsrückkehr« zu verzichten. Jede Rückkehr müsse »freiwillig« erfolgen, sagte UNHCR-Sprecher Adrian Edwards. Flüchtlingskommissar Antonio Guterres hatte von einem »sehr schlechten Beispiel« gesprochen und erklärt, ein Teil der Hmong habe Anspruch auf Schutz durch die Weltgemeinschaft.

Die Europäische Union verurteilte die Abschiebung, durch die das Völkerrecht verletzt werde. Die USA-Regierung kritisierte die Abschiebung als »ernsthafte Verletzung« der internationalen Menschenrechte. Washington fordere Bangkok auf, den Einsatz zu beenden, hieß es in einer Erklärung.

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